Zweimal täglich drei Minuten – Empfehlungen der Experten für die Mundhygiene

Diese Regel lernen Kinder schon im Kindergarten: zwei Mal täglich drei Minuten Zähneputzen. Doch die zahlreichen Fragen der Besucher des Gesundheitsforums zum Thema Mundhygiene haben gezeigt, dass der Informationsbedarf groß ist. Hier eine Übersicht über die wichtigsten Fragen und Antworten.

Soll man eine normale Zahnbürste benutzen oder eine elektrische?

Sorgfältige Zahnpflege und Mundhygiene sowie Vorbeugung, Diagnostik und Behandlung der Parodontitis.Beides ist nach dem Urteil der Experten gleich gut. Elektrische Zahnbürsten k önne er immer uneingeschränkt empfehlen, sagte Ulrich Schlagenhauf: Denn sie putzen die Zähne automatisch mit den richtigen Bewegungen. Doch wenn jemand die richtige Technik beherrscht, bekommt er seine Zähne mit einer normalen Zahnbürste genauso gründlich und schonend sauber. Dass elektrische Bürsten, die mit Ultraschalltechnik funktionieren, die Zähne noch besser säubern, ist nach Aussage der Zahnmediziner übrigens bisher wissenschaftlich noch nicht bewiesen.

Ist normale Zahnpasta schädlich?

Nein. Kaum ein Kosmetikum sei ähnlich intensiv erforscht worden, sagte Ulrich Schlagenhauf. Zahnpasta diene dazu, die Reinigung mit der Bürste zu erleichtern – was gut funktioniere. Nur in einem Fall könne der Zahnschmelz tatsächlich angegriffen werden: nach intensiver Säureeinwirkung. Also nicht direkt vor dem Zähneputzen Grapefruits essen. Jedoch sollte man auf die Inhaltsstoffe der Zahncreme achten, gerade bei Unverträglichkeiten.

Was bringen Mundspüllösungen?

Thomas Hoffmann zufolge erfüllen Mundspüllösungen vor allem einen Zweck: Sie erzeugen ein größeres Sauberkeits- und Frischegefühl. Doch tatsächlich sauberer werden die Zähne dadurch nicht unbedingt – zumindest gibt es dazu wenig wissenschaftliche Beweise. Wichtiger ist Hoffmann zufolge die regelmäßige, gründliche Reinigung mit Zahnbürste und Zahnpasta sowie Zahnseide.

Braucht man Zahnseide?

Ja. Die Zahnmediziner empfehlen täglich Zahnseide oder andere Interdentalreinigungshilfen zu verwenden. Nur damit lassen sich die Zahnzwischenräume reinigen.

Kann man mit der Zahnseide etwas falsch machen?

Wer zu fest mit der Zahnseide die Zwischenräume reinigt, kann das Zahnfleisch verletzen. Dadurch steigt das Risiko für Infektionen. Laut Thomas Hoffmann ist das Infektionsrisiko aber ebenso hoch, wenn man sich beim Kauen beißt oder sich beim Biss in ein hartes Körnerbrötchen das Zahnfleisch verletzt. Solche Verletzungen heilen außerdem meist schnell wieder ab.

Wie reinigt man Zahnersatz am besten?

Fester Zahnersatz wird genauso gereinigt wie die anderen Zähne: mit Bürste und Zahnpasta, dazu regelmäßig mit Zahnseide. Herausnehmbare Prothesen sollten ebenfalls mit Bürste und Zahnpasta gereinigt werden und zusätzlich in ein Reinigungsbad gelegt werden. Auch eine professionelle Intensivreinigung sei bei Zahnersatz ein- bis zweimal pro Jahr sinnvoll, sagt Schlagenhauf.

Zahlen die gesetzlichen Krankenkassen eine professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt?

Nein. Die gesetzlichen Kassen zahlen nur die mechanische Parodontitis-Behandlung, also das Entfernen des Bakterienfilms aus den Zahnfleischtaschen. Die professionelle Zahnreinigung, die Zahnärzte ein- bis zweimal pro Jahr empfehlen, muss privat bezahlt werden.

Quelle: Süddeutsche Zeitung Nr. 23 v. 29.01.2009 – Prof. Dr. Ulrich Schlagenhauf, Würzburg Prof. dr. med. dent. Thomas Hoffmann, Dresden

Dr. med. dent. Wolfgang H. Koch
 

Ganzheitliche ZahnMedizin, Cranio- faziale- Orthopädie, Umwelt-ZahnMedizin und Parodontologie, Dr. Koch & Partner, Herne www.praxis-dr-koch.de, Jameda Profil