Zahnfleischerkrankungen können COPD fördern
Patienten mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) sollten auf eine gute Zahnhygiene achten. Dazu raten die Lungenfachärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne.
„Es mehren sich Hinweise aus der Forschung, dass COPD-Patienten besonders gefährdet sind, Zahnfleischerkrankungen und verfrühten Zahnverlust zu erleiden“, erläutert Prof. Helmut Teschler, Lungenfacharzt und ärztlicher Direktor der Ruhrlandklinik GmbH am Universitätsklinikum Essen. So haben Wissenschaftler der University of New York in Buffalo in einer Studie mit fast 14.000 Teilnehmern nachgewiesen, dass der Zahnhalte-Apparat von Patienten mit COPD früher Defizite aufweist als bei Gesunden.
Umgekehrt scheinen Menschen mit überdurchschnittlich frühem Zahnverlust auch eher dazu zu neigen, an COPD zu erkranken. Die Forscher vermuten, dass Bakterien, die zu Parodontitis führen, auch in die Lunge wandern und diese infizieren können. Dadurch würden die mit einer COPD einhergehenden Entzündungsprozesse in der Lunge noch zusätzlich angefacht. Deshalb sollten COPD-Patienten nicht nur mehrmals täglich ihre Zähne gründlich putzen sondern auch die Zahnzwischenräume mit Zahnseide reinigen und regelmäßig zur Dentalhygiene und zum Zahnarzt gehen, empfiehlt Teschler.
Ausführliche Informationen über die Ursachen, Behandlungs- sowie Präventionsmaßnahmen von COPD und anderen Atemwegs- und Lungenerkrankungen findet man unter www.lungenaerzte-im-netz.de.
Quelle: DZW 45/10