Wechselwirkungen zwischen Diabetes und Zahngesundheit
Die Parodontitis ist einer der größten Risikofaktoren für die Entstehung zahlreicher Allgemeinerkrankungen und gilt inzwischen als Volkskrankheit. Heute weiß man: Viele Allgemeinerkrankungen haben ihren Ursprung im Mund, umgekehrt können Allgemeinerkrankungen aber auch die Gesundheit unserer Zähne gefährden. Die medizinische Forschung konnte inzwischen nachweisen, dass eine von Bakterien verursachte Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodontitis) Ursache für zahlreiche gesundheitliche Probleme sein kann.
Die Wechselwirkungen zwischen Zahngesundheit und Allgemeinerkrankungen wird bei Diabetes mellitus besonders deutlich. Leidet ein Diabetiker unter Parodontitis, lässt sich sein Blutzucker schwerer einstellen. Die Erreger, die über die Blutbahn in den Körper gelangen,behindern die Aufnahme des Insulins. Wird die Parodontitis therapiert, verbessert sich auch die Blutzuckerkontrolle. Umgekehrt kann ein Diabetes die Zahngesundheit gefährden. Der erhöhte Zuckerspiegel schädigt nicht nur die Blutgefäße in Körpergewebe, sondern auch im Mundraum. Dies kann – vor allem bei Diabetikern mit einem schlecht eingestellten Blutzuckerspiegel – zu Zahnbetterkrankungenführen.
Wie jeder vorbeugen kann – sieben Regeln für gesunde Zähne
Die Parodontitis stellt eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit dar. Deshalb ist Vorbeugung so wichtig. Die Deutsche Parodontose-Hilfe e.V. empfiehlt:
- Lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt erklären, wie man Zähne und Zahnzwischenräume gründlich reinigt.
- Lassen Sie einmal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung durch Ihren Zahnarzt durchführen.
- Falls Sie unter chronischen Erkrankungen oder einer allgemeinen Immunschwäche leiden, suchen Sie zweimal im Jahr Ihren Zahnarzt auf und informieren Sie ihn über Ihr Krankheitsbild.
- Stellen Sie das Rauchen ein – Nikotin bringt Zähne zum Wackeln, indem es das Zahnfleisch schädigt und den Abbau des Kieferknochens beschleunigt.
- Verzichten Sie auf den Konsum zucker- und säurehaltiger Lebensmittel.
- Stärken Sie Ihre Abwehrkräfte – ernähren Sie sich vitamin- und mineralstoffreich, tun Sie etwas für Ihre Fitness und vermeiden Sie Stress.
- Kontrollieren Sie auch Ihre Zahnpflege bei Ihren Kindern – hier wird der Grundstein für gesunde Zähne gelegt, die ein Leben lang halten.
Quelle: Dr. med. dent. Wolfgang H. Koch