Wann sollte bzw. darf man keine Parodontitis-Behandlung durchführen?
Darf und sollte man eine Parodontitis-Behandlung in der Schwangerschaft durchführen?
Das sollte man möglichst nicht. Man sollte aber schauen, dass man das entzündliche Zahnfleisch reinigt und regelmäßig zur Prophylaxe im Rahmen der Schwangerschaft geht. Wenn die Schwangerschaft geplant ist, ist es ganz wichtig, vor der Schwangerschaft den Zahnarzt aufzusuchen um dann die entsprechend Parodontitis-Behandlung durchzuführen.
Warum sollte man es nicht in der Schwangerschaft machen? Weil durch die Behandlung entsprechend auch die Bakterien aktiviert werden und das könnte sich negativ auf das ungeborene Kind auswirken.
Ähnliches gilt auch für Patienten, die z.B. eine Endoprothese bekommen haben also ein neues Hüftgelenk o.ä. Da sollte man in den drei Monaten danach – besser sogar in den 6 Monaten danach – keine Parodontitis-Behandlung durchführen, weil es zur Bakterienausschwemmung kommt.
Aber ein neues Hüftgelenk macht man ja noch so ganz spontan. Man weiß ja, dass man ein neues Hüftgelenk braucht, deswegen sollte man vorher den Zahnarzt aufsuche und sich untersuchen lassen ob man eine Parodontitis hat. Das machen auch schon viele Chirurgen und viele Orthopäden, die sich auf Hüftgelenke und andere Gelenke, wie Kniegelenke spezialisiert haben. Die schicken ihre Patienten vorher zum Zahnarzt, um alles abzuklären.
Auch bei einem Bypass z.B. sollte man vorher den Zahnarzt aufsuchen um zu schauen, ob man Bakterien in der Mundhöhle hat, weil es auch sonst zu Komplikationen kommen kann.
Eine absolute Kontraindikation, dass man also keine Parodontitis-Behandlung machen sollte, ist z.B. im Rahmen der Leukämie. Also bei schwerwiegenden Krebserkrankungen. Das sollte man aber mit dem Zahnarzt individuell absprechen. Die Reinigung ist aber auf jeden Fall immer sinnvoll, damit die Entzündung sich nicht weiter ausbildet.