Stabilisierung der Abwehrkräfte gegen Parodontitisbakterien
Parodontitisbakterien befinden sich in fast jeder Mundhöhle. Sie können nur dann das Zahnfleisch und den knöchernen Halteapparat der Zähne angreifen, wenn die körperliche Abwehrfähigkeit (Immunkraft) verringert ist. Neben den üblichen Hygienemaßnahmen ist deshalb die Steigerung der Selbstheilungskräfte eine wichtige Begleittherapie. Die biologische Medizin, unter anderem Naturheilverfahren, bietet dazu eine Reihe von Diagnose und Therapieverfahren an.
Heilungshindernis beseitigen: Übersäuerung
Der Säure-, Basen-Haushalt sollte bei der Parodontitistherapie berücksichtigt werden. Nur wenn keine chronische Übersäuerung vorliegt, kann das Zahnfleisch ausheilen. Stressreduktion, angemessene Bewegung, eine basenreiche, ausgewogene Ernährung sowie ausgiebiges Kauen der Nahrung sollte daher selbstverständlich sein. Zusätzlich unterstützen evtl. Basen-Infusionen, Basenbäder oder auch Basenmittel, wie z. B. Basica-Pulver, Bullrichs Vitaltabletten und verschiedene andere die Entsäuerung.
Nahrungsergänzung
Um evtl. Vitalstoffmängel aufzudecken empfiehlt sich eine Analyse der Mineralstoff- und Vitaminwerte im Blut. Häufig findet man bei Patienten mit Parodontitis einen Zinkmangel. Zink wird jedoch für über 300 Enzyme und Entgiftungsreaktionen benötigt. Aber auch andere Vitamin- und Mineralstoffdefizite werden häufig entdeckt, wie z. B. ein Mangel an Selen. Bei entsprechender Substitution bessert sich häufig der Zustand des Zahnfleisches. Vitamin C aktiviert den Zellstoffwechsel und schützt vor freien Radikalen, die eine wichtige Rolle bei der Parodontitis spielen. Es wird meist in einer Dosierung von 7,5 gr. pro Infusion zweimal pro Woche verabreicht, selten werden höhere Mengen gebraucht. Die Infusionstherapie hat den Vorteil, dass Vitamin C direkt ins Blut gelangt, ohne den Umweg über den möglicherweise geschädigten Darm nehmen zu müssen.
Der Mund als Eingang des Darmrohres
Chronische Darmstörungen manifestieren sich häufig als Parodontitis in der Mundhöhle. Manche Bio-Mediziner bezeichnen die Parodontitis auch als orale Colitis. In diesen Fällen muss eine Parodontitis Therapie mit einer Darmsanierung einhergehen. Je nach Stuhlbefund eignet sich dafür z. B. Symbioflor oder Mutaflor. Die Verdauungsfunktion ist wichtig, damit Mineralstoffe und Vitamine besser aufgenommen werden können. Heilfasten nach Buchinger oder F.X. Mayr entlastet und entgiftet den Organismus ebenfalls und trägt zur Stärkung des Immunsystems bei.
Parodontitis und Darmpilzbefall
Manchmal geht eine chronische Parodontitis auch mit einer unentdeckten Pilzerkrankung einher. Ein chronischer Pilzbefall erfordert eine zuckerfreie Ernährung von mindestens 8 Wochen, d. h. Zucker und helles Mehl sind tabu ebenso sehr süße Obstsorten wie Rosinen und Trauben, die viel Fruchtzucker enthalten. Auch danach sollte der Zuckerkonsum möglichst reduziert wirken.
Homöopathische Begleittherapie
Die oben genannten Maßnahmen lassen sich häufig mit homöopathischen Mitteln erfolgreich ergänzen, wie z. B. Silicea D6 Globuli. Die alleinige Gabe eines Homöopathikums führt allerdings in den seltensten Fällen zur Abheilung. Während einer naturheilkundlichen Begleitbehandlung der Parodontitis müssen mehrere Ansätze zum Zuge kommen. Die weit verbreitete Belastung durch Elektrosmog, Umweltgifte, Stress und falsche Ernährung trägt zusätzlich zur Verstärkung der Probleme bei und sollte auf jeden Fall mit berücksichtigt werden. Die individuelle Abstimmung auf den Organismus ist dabei zwingend erforderlich. Ein Patentrezept, das bei jedem Patienten greift, gibt es nicht.
Quelle: Wolfgang H. Koch Dr. med. dent. Präsident Deutsche Parodontose-Hilfe e.V.