Parodontose erhöht das Krebsrisiko – auch für Nichtraucher

Bekannt ist der Zusammenhang von Parodontose zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Frühgeburten. Jetzt konnten britische Wissenschaftler nachweisen, dass sich auch das Krebsrisiko deutlich erhöht – für bestimmte Krebsraten sogar um mehr als 30 %. Dieser Zusammenhang war am deutlichsten, wenn die Entzündung auch den Kieferknochen angegriffen hatte. Ob die Parodontose direkt zur Krebsentstehung beiträgt oder ob beide Erkrankungen Folgen eines geschwächten Immunsystems sind, sollen weitere Studien anzeigen.

Für Ihre Studie werteten die Forscher Fragebogen von etwa 48.000 Männern im Alter zwischen 40 und 75 Jahren aus, die Angaben über ihre Parodontose und Krebserkrankungen gemacht hatten.

Überraschend ist, dass das Krebsrisiko bei Nichtraucher sogar deutlicher anstieg, wenn durch die Parodontose auch das Knochengewebe geschädigt war: Die Nichtraucher hatten ein um 21 % erhöhtes Krebsrisiko gegenüber 14 % in der Gesamtgruppe. Die Erkrankungswahrscheinlichkeit für Nieren- und Bauchspeicheldrüsenkrebs wurde am deutlichsten beeinflusst: Es stieg bei diesen Männern sogar um etwa 50 %.

Quelle: Zahnmedizin-Report 8/2008

D.S Michaud, Y Liu, M. Meyer., E. giovanucci K. Joshipura: Peridontal disease tooth loss a cancer risk in male health professionals; a prospective cohort study; Lancet Oncol (2008) 9:550-558

Dr. med. dent. Wolfgang H. Koch
 

Ganzheitliche ZahnMedizin, Cranio- faziale- Orthopädie, Umwelt-ZahnMedizin und Parodontologie, Dr. Koch & Partner, Herne www.praxis-dr-koch.de, Jameda Profil