Parodontologe Dr. Wolfgang H. Koch, Herne

Zahnarzt für Parodontologie

Dr. Koch & Partner
Zentrum für Ganzheitliche ZahnMedizin
Tagesklinik für Metallfreie Implantate
Bahnhofstraße 11
44623 Herne

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Parodontitis zählt zu den Volkskrankheiten und führt bei Erwachsenen öfter zu Zahnverlust als die gefürchtete Karies. Leider ist die Gefahr durch die Entzündung des Zahnfleisches in der Bevölkerung bisher nur wenig bekannt. Zu den Auswirkungen zählen: Herz- und Kreislauferkrankungen, Frühgeburten, Diabetes und Atemwegserkrankungen.

Parodontitis ist eine durch Bakterien hervorgerufene entzündliche Veränderung (Infektion) des den Zahn umgebenden Gewebes und besonders des Kieferknochens.
Zuerst setzen sich Bakterien an den Zahnoberflächen fest. Werden die Schädlinge nicht durch das Immunsystem außer Gefecht gesetzt, führen sie zu einer Entzündung des Zahnfleisches (Gingivitis). Dieses schwillt an, rötet sich und blutet manchmal bei Berührungen. Greift der Entzündungsprozess auf das Zahnbett über, handelt es sich um eine Parodontitis.
Weicht das Zahnfleisch zurück oder löst sich vom Zahn, bilden sich Zahnfleischlappen, „Zahnfleischtaschen“ genannt. Sie bieten den Krankheitserregern einen noch besseren Schutz vor der täglichen Reinigung durch die Zahnbürste und liefern ihnen Zahnwurzel, -haltegewebe und sogar den Kieferknochen aus. Im schlimmsten Fall führt Parodontitis zu Zahnverlust.
Oft wird Parodontitis nicht beachtet, da sie meist schmerzfrei und dadurch unbemerkt verläuft. Dabei ist eine Früherkennung wichtig um Folgen der Infektionskrankheit zu verhindern.

Warnsignale, die auf eine Parodontitis hinweisen:

  • blutendes Zahnfleisch
  • gerötetes, geschwollenes Zahnfleisch
  • zurückweichendes Zahnfleisch
  • Mundgeruch trotz regelmäßiger Mundhygiene
  • Zahnhälse liegen frei
  • Zahnhälse reagieren empfindlich auf Kälte oder Wärme
  • Zähne verändern ihre Stellung oder wackeln
  • Zahnzwischenräume werden größer

 

Parodontitis ist eine durch Bakterien hervorgerufene entzündliche Veränderung des Zahnfleisches und des Kieferknochens. Sie zählt zu den häufigsten Infektionskrankheiten der Mundhöhle. Für den Ausbruch der Erkrankung können jedoch nicht die Bakterien allein verantwortlich gemacht werden.

Ko-Faktoren:

  • Rauchen
    Vor allem starkes Rauchen kann die Entstehung der Parodontitis fördern. Problematisch ist auch, dass die Zahnfleischentzündung lange ohne das charakteristische Bluten verläuft und so vom Patienten erst spät bemerkt wird.
  • Erbliche Faktoren
    Die DNA weist Gene auf, die für die Steuerung des Abwehrsystems zuständig sind. Ist eines verändert, besteht ein erhöhtes Risiko an Parodontitis zu erkranken.
  • Stress
    Berufliche oder private Überbelastung kann den Verlauf einer Parodontitis negativ beeinflussen, da das Immunsystem geschwächt ist (Psycho-neuro-Immunität).
  • pH-Wert des Speichels
    Normalerweise ist der Speichel neutral bzw. leicht basisch. Nur so kann er den Schmelz nach ernährungsbedingten Säureattacken remineralisieren. Ist er jedoch zu sauer, droht eine Übersäuerung und dadurch die Entstehung der Parodontitis.
  • Schlechte Mundhygiene
    Dadurch verändert sich der Bakterienrasen.
  • Übergewicht
    Fettzellen produzieren Entzündungsstoffe, die zur Parodontitis führen.
  • Hormonelle Störungen
    Veränderungen des Hormonstatus zum Beispiel in der Pubertät, in der Schwangerschaft und im Klimakterium erleichtern die Entstehung einer Parodontitis.
  • Allgemeinerkrankung
    Diabetis mellitis verursacht und beschleunigt eine Parodontitis.
  • Alter
    Im Alter vermindern sich die Abwehrkräfte und die Parodontitisbakterien können sich ausbreiten.

Diagnose von Parodontose

Eine genaue Dokumentation des Zustandes jedes einzelnen Zahnes und seiner Zahnfleischtaschen gibt dem Behandler einen ersten Überblick darüber, welche Zähne wie stark von den entzündlichen Vorgängen betroffen sind.

Dazu werden mit einer kleinen Messsonde an jedem Zahn die Taschentiefen gemessen und der sogenannte Blutindex ermittelt. Die Ergebnisse werden EDV-technisch erfasst und mit einer speziellen Software ausgewertet. Brücken, Kronen, Kariesbefall werden ebenso erfasst wie Zahnfleischbluten und vorhergegangene kieferorthopädische Behandlungen.

Danach wird der Zahnarzt auch nach Erkrankungen fragen, an denen der Patient leidet oder in Vergangenheit gelitten hat. Auch regelmäßig eingenommene Medikamente, Ernährungs- und Lebensgewohnheiten (z.B. Rauchen) und mögliche Stressfaktoren werden abgefragt.

Darüber hinaus werden zur Beurteilung Röntgenaufnahmen herangezogen, die alle Zähne, Kieferknochen, Gelenke und die umgegebenen Strukturen zeigen. Gekippte oder schiefe Zähne sind anfälliger für Parodontitis und werden genau untersucht.

Ergänzende Diagnostik

Gentest
Mit Hilfe eines Gentestes lässt sich ermitteln, ob eine erbliche Veranlagung für die Parodontitis vorliegt. In amerikanischen Studien wurde belegt, dass das Risiko an Parodontose zu erkranken eng an das Auftreten einer bestimmten genetischen Konstellation gebunden ist.

Mikrobiologischer Test
In der menschlichen Mundhöhle leben über 400 Bakterienarten. Nur ein keiner Teil von ihnen ist für die Entstehung von Parodonitis verantwortlich. Für eine gezielte Bekämpfung der Keime ist es wichtig zu wissen, welche Bakterien in welcher Menge vorhanden sind.

Immunologische Untersuchungen
Ein intaktes Immunsystem ist in der Lage, Parodontitis-Bakterien erfolgreich abzuwehren. Für eine langfristig erfolgreiche Therapie ist ein Immun-Check wichtig, sonst besteht die Gefahr, dass die Parodonitis immer wieder ausbricht.

Vorsorgliche Partneruntersuchung
Parodonitis-Bakterien können sich von einem Partner auf den anderen übertragen.

Parodontose Behandlung

Sanfte Therapieverfahren: Nach der Vorreinigung der Zahnfleischtaschen ist das Hauptziel der Behandlung, den so genannten Biofilm, der die Parodontitis-Bakterien enthält, zu entfernen. Dies geschieht durch eine Wurzelglättung. Bei dieser „Tiefenreinigung“ arbeiten Zahnarzt und Mundhygieniker unter dem Zahnfleisch. Mit kleinen Instrumenten werden die Wurzeln gereinigt, geglättet und poliert. Dadurch wird eine glatte Oberfläche geschaffen, an der sich Belege schlechter anheften können. Die Wurzelreinigung wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt und durch einen Laser unterstützt, um eine zusätzliche Desinfektion zu erreichen. Die Laser-Therapie wird immer ergänzend angewendet, sie kann die Zahnfleischtaschen-Reinigung nicht ersetzen. Zusätzlich kann die Zahnfleischtaschen-Reinigung auch durch die Plasma-Therapie ergänzt werden. Hierbei ist erstmals eine schonende Behandlung mit hochwirksamem, kaltem Plasma (medizinischer Sauerstoff) möglich. Dabei werden auf biologische Weise die Parodontitis-Keime in wenigen Minuten schmerzfrei reduziert.

Sind besonders aggressive Bakterien die Auslöser der Parodontitis muss mit bakterienbeeinflussenden Heilmitteln behandelt werden. Diese können in Tablettenform eingenommen oder auch lokal eingesetzt werden. Eine alleinige naturheilkundliche Behandlung reicht in diesem Fall nicht aus.

Zusätzlich wird das Immunsystem gestärkt. Ein normal funktionierendes Abwehrsystem kann die Bakterien im Mundraum bekämpfen, sodass es nicht zu einer Entzündung kommt. Immunologische Behandlungen kräftigen das Abwehrsystem und tragen wesentlich zum Erfolg der Therapie bei.

Kosten der Parodontosebehandlung

Die Kosten für die eigentliche Zahnfleischreinigung werden von den privaten wie gesetzlichen Versicherungen übernommen. Nicht aber die Kosten für zusätzliche mikrobiologische Tests, die von gesetzliche Versicherungen nicht getragen werden. Die zwingend erforderliche Laserbehandlung wird leider ebenfalls nicht bezuschusst. Die kompletten Kosten für eine Parodontitisbehandlung liegen demnach je nach Zahnzahl zwischen 600,- und 900,- €.

Die angegebenen Kosten sind lediglich Richtwerte. Vor der Behandlung wird Ihnen ein unverbindlicher Kostenvoranschlag erstellt, der auf individuelle Bedürfnisse eingeht. Die Krankenkassen bestimmen dann ihre Festzuschüsse.

Kontaktieren Sie Ihre Zahnärzte für Parodontologie:

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