Parodontitis kann Sepsis auslösen
Eine schwere, lang anhaltende und nicht therapierte Parodontitis kann wie andere schwere Infektionen an Zähnen oder im Kieferkochen zu einer Blutvergiftung führen. Das sagte Privatdozent Dr. Christian Wrede, Chef des Interdisziplinären Notfallzentrums Charité Berlin, auf einer Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin in Berlin. Daher sei es besonders wichtig, Infektionen im Mundraum ernst zu nehmen und zügig fachgerecht zu therapieren.
Mit derzeit 110.000 Neuerkrankungen pro Jahr sei die Sepsis eine immer häufiger auftretende und in vielen Fällen letal verlaufende Erkrankung. Soweit der Verdacht einer Blutvergiftung besteht, sollte die Blutkultur für die Wahl des Antibiotikums Voraussetzung sein, so Wrede. Während für eine Sepsis vorwiegend Bakterien verantwortlich seien, müsse bei Immunsupprimierten Patienten auch an Viren oder Pilze gedacht werden.
Quelle: zm 100, Nr. 5 A, 01.03.2010