Entzündetes Zahnfleisch – Was kann man diagnostisch tun?
Parodontitis Keimtest – Eine Chance für Ihre Zähne
In der menschlichen Mundhöhle leben Millionen von Bakterien. In dem gesunden Spalt zwischen Zahn- und Zahnfleisch befindet sich ein breites ausgeglichenes Spektrum verschiedenartigster Keime. Kommt es zum Überwuchern bestimmter bösartiger Bakterienarten („pathogene Keime“) entsteht eine Entzündung, und das Zahnfleisch schwillt an. Man spricht dann von einer Parodontitis. Aus dem engen Spalt wird durch das Ablösen des Zahnfleisches vom Zahn eine Zahnfleischtasche.
Parodontitis Keimtest – Eine Chance für Ihre Zähne Heute kennt man die speziellen Bakterien, die eine Parodontitis verursachen. Keime, die eine Parodontitis auslösen können, kommen in geringer Menge auch in der gesunden Zahntasche vor und sind in kleiner Anzahl kaum schädlich. Wird jedoch das Immunsystem durch Stress, Infektionen, Medikamente Hormonschwankungen, Rauchen oder andere Einflüsse gestört, können sich diese Keime vermehren. Je tiefer die Zahntaschen, desto ungestörter breiten sie sich aus. Der Körper erkennt ihre Schädlichkeit und bekämpft sie. Die Folge ist eine Entzündung mit Rötung Schwellung und möglicherweise Blutung des Zahnfleisches. Bei lang anhaltenden Entzündungen wird auch der Knochen angegriffen, und es kommt zum Knochenabbau.
Die Infektion des Zahnfleisches und damit des Zahnhalte-Apparates kann unbehandelt bis zum Zahnverlust führen. Die Infektion kann auch auf den ganzen Körper übergreifen und sowohl Reaktionen wie Fieber auslösen, als auch chronische Probleme wie Herz- und Gefäßerkrankungen verursachen.
Die Parodontitis beginnt schleichend – eine frühzeitige Erkennung kann Schlimmeres verhindern.
Die zunehmende Besiedelung der Zahnfleischtaschen mit pathogenen Keimen beginnt schmerzfrei. Schon in frühen Phasen kann ein Test die pathogenen Markerkeime bereits nachweisen. Anhand des Testergebnisses kann der Zahnarzt eine beginnende Parodontitis frühzeitig erkennen und eine gezielte Behandlung einleiten.
Die Untersuchung auf Parodontitis – assoziierte Markerkeime dient der Auswahl der geeigneten Therapieform.
Ein positives Testergebnis bedeutet ein erhöhtes Risiko für eine fortschreitende Infektion des Zahnfleisches. Bei der Auswahl der Therapieverfahren ist es wichtig zu wissen, welche auslösenden Bakterien in der Zahntasche vorherrschen. Da die fünf wichtigsten im Test enthaltenen Markerkeime unterschiedlich gut auf Antibiotika ansprechen, ist vor allem bei medikamentöser Therapie dieses Wissen unerlässlich.
Durch den Markerkeimtest kann eine antibiotische Begleittherapie individuell nach Verteilung und Zusammensetzung der Keime ausgewählt werden. Nach Beendigung von Therapiemaßnahmen dient der Test zudem auch der Kontrolle des Behandlungserfolges.
Der Parodontitis-Markerkeimtest ist ein wichtiges diagnostisches Hilfsmittel für Ihren Zahnarzt im Rahmen der Parodontosebehandlung.
Mit Hilfe des Parodontitis-Markerkeimtestes können Sie zusammen mit Ihrem Zahnarzt Prophylaxe-Intervalle und Prophylaxe-Maßnahmen optimieren und somit langfristige Erfolge erzielen Die Probenentnahme erfolgt völlig schmerzlos. Ihr Zahnarzt entnimmt mit kleinen Papierspitzen etwas bakterienhaltige Flüssigkeit aus den Zahntaschen. Im Labor wird dann gezielt untersucht ob und in welchen Mengen die Parodontitis-Markerkeime vorhanden sind.
Quelle: Institut für medizinische Diagnostik Laboratoriumsmedizin – Mikrobiologie – Transfusionsmedizin, Nicolaistr. 22, 12247 Berlin.