Parodontitis ist neben Karies die häufigste Erkrankung im Mundbereich, an der etwa 23 Millionen Deutsche zwischen 35 und 74 Jahren leiden. Die Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnbetts und Zahnhalteapparats. Eine unbehandelte Parodontitis kann nicht nur zu Zahnverlust führen, sondern geht mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für Herzerkrankungen, Diabetes und Risikoschwangerschaften einher.
In einer neue Tierstudie wurde untersucht, inwieweit Johanniskraut (Hypericum perforatum) einen Nutzen bei der Behandlung der Parodontitis hat.
Zwanzig Ratten mit Parodontitis wurden entweder mit Placebo oder einem Extrakt aus Johanniskraut behandelt. Die anschließende Zahnfleischanalyse zeigte, dass sich bei den mit Johanniskraut behandelten Tieren deutlich weniger weiße Blutkörperchen im Gewebe angesammelt hatten – ein Beleg für einen geringeren Entzündungsgrad. Der hemmende Einfluss Johanniskrauts auf den Entzündungsprozess konnte auch auf der molekularbiologischen Ebene bestätigt werden. Darüber hinaus verringerte Johanniskraut den Abbau des Kieferknochens in diesem Bereich
Quelle: Carstens-Stiftung
Die Parodontose gehört zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt. Mehr als 60% der Erwachsenen sind von dieser Krankheit, die zum Zahnverlust führen kann, betroffen!
Was die meisten nicht wissen: Parodontalerkrankungen sind Infektionskrankheiten, die von speziellen Bakterien ausgelöst werden. Ihre Behandlung erfordert daher in manchen Fällen den Einsatz von Antibiotika. Was es dabei zu beachten gilt, erfahren sie nachfolgend.
Antibiotika werden immer dann eingesetzt, wenn gezielt Bakterien abgetötet werden müssen oder deren Wachstum gehemmt werden soll. Auch bei Parodontalerkrankungen ist die Bekämpfung der vorhandenen Bakterien und die Beseitigung bestehender Entzündungen das wichtigste Behandlungsziel. Kein Antibiotikum ist gegen alle Bakterien gleich wirksam! Ihr Zahnarzt muss daher zunächst mit einem Test ermitteln, welche Parodontose-Bakterien Ihrem speziellen Fall verantwortlich sind.
Antibiotika sind wahre Wunderwaffen gegen Bakterien. Der Clou: Antibiotika attackieren Bakterien ganz gezielt und dies bereits in Konzentrationen, die für den Körper weitgehend ungefährlich sind. Dennoch haben viele Menschen Vorbehalte gegen diese wirkungsvollen Arzneimittel und fürchten mögliche Begleiterscheinungen.
Vorbehalte sind nicht unbegründet, denn wenn Antibiotika ohne Maß und Ziel eingesetzt werden, können sie ihre Wirkung verfehlen. Auch müssen mögliche Wechsel – und Nebenwirkungen in jedem Fall beachtet werden. Werden Antibiotika gezielt eingesetzt – nämlich nur da, wo sie wirklich erforderlich sind – erweisen Sie sich als wertvolle Unterstützung des körpereigenen Immunsystems. Auf Grundlage des Bakterientests weiß Ihr Zahnarzt exakt, welches Antibiotikum in Ihrer Situation den größten Behandlungserfolg verspricht und handelt damit nach der goldenen Regel der Antibiotika-Verordnung: „So wenig aber so gezielt wie möglich!“
Bei allen positiven Wirkungen sind Antibiotika leider nicht immer frei von Begleiterscheinungen. Das Problem der Medikamente: nicht alle Bakterien im menschlichen Körper sind Krankheitserreger, manche erfüllen auch wichtige Aufgaben, z.B. bei der Verdauung. Da Antibiotika nicht zwischen „guten“ und „schlechten“ Bakterien unterscheiden, werden neben Krankheitskeimen manchmal auch Darmbakterien angegriffen. Störungen der Darmflora gehören daher zu typischen Nebenwirkungen, die mit biomedizinischen Heilmitteln gelöscht werden können.
Bei manchen Personen kann es bei der Einnahme von Antibiotika zu einer Arzneimittelunverträglichkeit kommen. Die Unverträglichkeitkann sich gegen den Wirkstoff, aber auch gegen andere Inhaltsstoffe des Medikamentes wie z.B. laktose oder Gluten richten. Dies macht sich zumeist in Form von Hautreaktionen bemerkbar.
Wechselwirkung von Antibiotika und …
Das Antibiotikum und seine Dosierung sind auf die vorliegende Infektion abgestimmt. Damit das Medikament richtig wirken kann, muss die Einnahme exakt nach Anweisung erfolgen.
Einnahmedauer
Das Antibiotikum muss über den gesamten verordneten Zeitraum eingenommen werden. Wird die Einnahme zu früh abgebrochen, können einige Bakterien überleben und sich wieder vermehren. Die Folge: es kann zu Resistenzen kommen und das Antibiotikum verliert seine Wirksamkeit. Bei Auftreten von Nebenwirkungen, kontaktieren Sie bitte Ihren Zahnarzt.
Die richtige Dosierung
Antibiotika können nur in der verordneten Dosierung richtig wirken. Für einen konstanten Wirkstoffspiegel, beachten Sie bitte unsere Hinweise.
Die richtige Einnahme
Je nach Art des Antibiotikums sollte das Medikament nüchtern, zum Essen oder unabhängig von den Mahlzeiten mit reichlich Wasser eingenommen werden. Eine Einnahme mit Kaffee, Tee, Milch oder gar Alkohol kann zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.
Weitere Informationen: Ätherische Öle statt Antibiotika
Die Rolle der Parodontologie in Behandlungen und Prävention am Beispiel der Wechselwirkung von Parodontitis und Diabetes mellitus war Gegenstand des parlamentarischen Abends der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie.
In Deutschland gib es 20 Millionen Patienten mit behandlungsbedürftigen Parodontalerkrankungen, davon 8 Millionen schwere Fälle mit erheblichen Zahnfleischtaschen. Über die gesetzliche Krankenversicherung aber werden nur 954.100 Parodontalerkrankungen abgerechnet. Gleichzeitig ist bekannt, dass Parodontitis und Diabetes mellitus in einer Wechselbeziehung stehen, doch in der täglichen Praxis schlägt sich dies kaum nieder. Dort werden die Krankheitsbilder isoliert betrachtet.
Studien belegen, dass Diabetes die Entstehung, Progression und den Schweregrad von Parodontitis begünstigen: dreifach erhöhtes Risiko und 15-fach häufiger Zahnverlust im Vergleich zu Stoffwechselgesunden. Umgekehrt wird die metabolische Kontrolle bei Diabetikern durch Parodontitis erschwert. Für die bidirektionale Beziehung zwischen entzündlichen Erkrankungen des Parodonts und gestörtem Glukosestoffwechsel werden gleiche inflammatorische Prozesse verantwortlich gemacht. „Studien belegen, dass Parodontitis die glykämische Situation verschlechtert, und dass sich eine unzureichende Blutzuckereinstellung negativ auf parodontale Erkrankungen auswirkt. Durch Prävention und rechtzeitige Therapie können Entzündungsprozesse, Insulinresistenz und daraus resultierende Probleme aufgehalten werden. Deshalb ist die Zusammenarbeit zwischen Zahn- und Stoffwechselspezialisten unabdingbar“, so die Deutsche Parodontose-Hilfe e.V.
Quelle: Dr. Wolfgang H. Koch
Aktuelle Studien belegen eine Wechselwirkung zwischen Parodontitis und Diabetes, die Risiko und Verlauf der Krankheiten beeinflusst. Dabei sind die Erkrankungen im Mundraum durch Hygiene und regelmäßige Besuche beim Zahnarzt leicht zu vermeiden, betonen die Experten der UniversitätsZahnMedizin (UZM) am Universitätsklinikum Carl-Gustav-Carus Dresden.
Wer eine Gingivitis und eine Parodontitis von einem Zahnarzt behandeln lässt, schützt sich nicht allein vor möglichen Schmerzen und Zahnverlust: Wissenschaftliche Studien belegen, dass sich eine verbesserte Mundgesundheit auch positiv auf den Verlauf von Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirkt. „Anders als früher praktiziert, ist das – als Herdsanierung bezeichnete – Ziehen gesunder Zähne dazu nicht notwendig. Vielmehr spielt die zahnärztliche Vor- und Nachsorge eine wichtige Rolle bei der körperlichen Gesundheit von Gingivitis- und Parodontitis-Patienten. Auf diese Weise sind Zahnärzte zu wichtigen Partnern von Allgemeinmedizinern und Internisten geworden.“
In Deutschland gibt es 20 Millionen Patienten mit behandlungsbedürftigen Parodontalerkrankungen; davon 8 Millionen schwere Fälle. Über die gesetzliche Krankenversicherung aber werden nur 954.100 Parodontalbehandlungen abgerechnet. Gleichzeitig ist bekannt, dass Parodontitis und Diabetes mellitus in einer Wechselbeziehung stehen. Doch in der täglichen Praxis schlägt sich dies kaum nieder. Dort werden die Krankheitsbilder isoliert betrachtet.
Der Direktor des Diabetes-Instituts an der Ruhr-Universität Bochum, Prof. Dr. med. Dr. hc. Diethelm Tschöpe, legt dar, dass Diabetes die Entstehung, Progression und den Schweregrad von Parodontitis begünstigt: 3-fach höheres Risiko und 15-fach häufiger Zahnverlust im Vergleich zu Stoffwechselgesunden. Umgekehrt wird die metabolische Kontrolle bei Diabetikern durch Parodontitis erschwert. Das erklärt, warum sich bei Diabetikern, die unter entzündlichem Zahnfleisch leiden, die Stoffwechsellage verschlechtert.
Für die bidirektionale Beziehung zwischen entzündlichen Erkrankungen des Parodonts und gestörtem Glukosestoffwechsel werden gleiche inflammatorische Prozesse verantwortlich gemacht. Studien belegen, dass Parodontitis die glykämische Situation verschlechtert und dass sich eine unzureichende Blutzuckereinstellung negativ auf parodontale Erkrankungen auswirkt. Durch Prävention und rechtzeitige Therapie können Entzündungsprozesse, Insulinresistenz und daraus resultierende Probleme aufgehalten werden. Deshalb ist eine Zusammenarbeit zwischen Zahn- und Stoffwechselmedizinern unabdingbar.
So wirken sich Parodontalbehandlungen positiv auf den Blutzuckerspiegel aus. „Selbst eine mäßige Verbesserung des Blutzuckerspiegels durch eine Parodontalbehandlung kann eine bevölkerungsweite Auswirkung auf den Diabetes und seine Folgeerkrankungen haben“, erläutert Tschöpe.
Quelle: Dr. Wolfgang H. Koch
Eine neue Studie der Universität Göttingen belegt, dass ein häufiger Zahnbürstenwechsel hilft, Zahnfleischentzündungen zu vermindern. Das Forscherteam untersuchte erstmals die Bedeutung des Zahnbürstenwechsels über einen Zeitraum von sechs Monaten.
Das Resultat: Bei den Testpersonen, die mit jeweils einer Bürste putzten, war am Ende eine Zunahme der Zahnfleischentzündungen zu beobachten. Bei den „Monatswechslern“ hingegen, war zu jedem Zeitpunkt der Gesamtzustand der Mundhygiene besser als vor Studienbeginn, insbesondere beim Zahnbelag. Ihre Bedeutung entfalten die Ergebnisse angesichts des tatsächlichen Wechselverhaltens der Verbraucher in Deutschland: Im Mittel nutzt jeder fünf bis sechs Monate lang ein und dieselbe Zahnbürste – ziemlich genau der Zeitraum, für den die Studie Verschlechterungen in der Mundhygiene belegt. Dabei unterscheiden sich die Wechselgewohnheiten enorm je nach der Lebenssituation. Ausgerechnet Familien schaffen sich am seltensten neue Zahnbürsten an. Die fleißigsten Wechsler sind alleinstehende Berufstätige.
Die Studie belegt wissenschaftlich, dass sich der regelmäßige Einsatz einer neuen Bürste nach spätestens drei Monaten auszahlt. Ihre stärkere Reinigungsleistung verbessert die Vorbeugung gegen Zahnfleischentzündung und die Plaqueentfernung. Hilfreich für eine optimale Zahnpflege ist zudem, sich den Wechseltermin einfach im Kalender einzutragen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Jahre lang habe ich mich trotz Parodontose geweigert meine Zähne ziehen zu lassen. Nach einer Norovirus-Grippe im Herbst 2012 mit anschließenden Husten und einer dadurch bedingten massivem Parodontitis (Fieber) sehe ich das anders. Die Zähne kommen fast alle raus.
Mit einem Gebiss lebt man länger!
Auf Ihrer Webseite habe ich alles bestätigt gefunden, was ich seit längerem vermutet habe, aber die meisten Zahnärzte nicht so richtig erklären können. Bei mir sind das Zahnfleisch und der Kieferknochen zurückgegangen. Die Zähne sitzen wegen einer schweren Knochensubstanz aber sehr fest.
Auch sind bestimmte vor 6 Jahren speziell behandelte Zahnwurzeln gar nicht von Parodontose betroffen. Die tiefen Zahntaschen einiger Backenzähne stellen jedoch ein Einfallstor für Krankheitserreger dar, so dass ich mich zu einer Totalprothese entschlossen habe. Ich habe es zwar erreicht mit Spülgeräten, aufwendiger Reinigungstechnik und professioneller Zahnreinigung, die Parodontitis im Griff zu halten, nur bei Grippen und Husten hat man da keine Chance.
Damit das alles nicht ganz umsonst gewesen ist, werde ich auf jeden Fall zu den Personen gehören, die das Bewusstsein für diese Krankheit vorantreiben.
Ich bin 53 Jahre alt, sonst sehr robust und gesund, treibe Sport und ernähre mich entsprechend.
Nochmals herzlichen Dank.
Name ist der DPH bekannt.
Hormone sind die Regisseure des Lebens. Wie eine aktuelle repräsentative Umfrage zeigt, weiß nur jeder 2. Deutsche, dass sich hormonelle Schwankungen während der Pubertät, Schwangerschaft und in den Wechseljahren auf die Zahn- und Mundgesundheit auswirken können. Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen – die Symptome bringen die meisten Menschen mit Beschwerden während der Wechseljahre in Zusammenhang. Die wenigsten wissen, dass auch die Zahn- und Mundgesundheit unter den hormonellen Schwankungen leiden kann. Sie benötigt deshalb erhöhte Aufmerksamkeit in dieser Lebensphase.
Hormonelle Schwankungen können in den Wechseljahren zu Zahnfleischentzündungen führen. Diese Sonderform nennt man hormonelle Gingivitis (Zahnfleischentzündung). Typischer Weise verändert sich zunächst das Zahnfleisch. Es schwillt an und lässt schädigende Stoffwechselprodukte von Bakterien leichter passieren. Folglich kommt es häufiger zu Zahnfleischbluten. Aus Angst vor weiterem Bluten putzen viele der betroffenen Frauen die Zähne seltener und weniger gründlich als zuvor. Deshalb bilden sich Zahnbelege, die wiederum Grundlage für Karies und Zahnfleischerkrankungen sind. Gründliche Mundhygiene ist also auch bei hormonell bedingten Zahnfleischerkrankungen die Basis zur Vorbeugung und zur Behandlung. In dieser Lebensphase sollte beim Zahnarzt vorbeugend eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt werden.
Mit den Wechseljahren kann sich der sinkende Hormonspiegel auch auf den Knochen auswirken. Der Körper produziert keine Östrogene mehr, die den Knochen schützen. Das hat zur Folge, dass sich die Knochendichte verringert. Auch für den Kieferknochen wird dies in der wissenschaftlichen Literatur diskutiert und derzeit nach den möglichen Zusammenhängen geforscht. Statistische Zusammenhänge zwischen Zahnverlust und Osteoporose legen jedoch die Schlussfolgerung nahe, dass Osteoporose kein Risiko für eine Parodontose sein kann. Deshalb sollten Frauen in den Wechseljahren ihre Zähne regelmäßig vom Zahnarzt überprüfen lassen, am besten zweimal im Jahr.
Eine spezifische Genvariante erhöht das Risiko erheblich an einer chronischen Entzündung des Zahnfleisches zu erkranken. Für diesen Nachweis wurde in einer Studie das gesamte menschliche Erbgut nach Auffälligkeiten durchsucht, die für die Entzündung des Kauapparates mitverantwortlich sein können. „Mit der jüngsten Identifizierung eines für die Parodontitis spezifisch wirksamen genetischen Risikofaktors wird perspektivisch ein neues Verständnis der Pathophysiologie dieser Krankheit möglich“, sagt Arne Schäfer vom Deutschen „Excellenzcluster Entzündungsforschung“.
Eine unzureichende Mundhygiene war bislang keine schlüssige Erklärung für die folgenreiche chronische Entzündung des Zahnfleisches. Entsprechend gerieten schon in der Vergangenheit immer wieder erbliche Veranlagungen in Verdacht. Beweise aber gab es nicht. Jetzt ist ein bedeutsames Risiko-Gen der Parodontitis sicher entschlüsselt. „Es deutet einiges darauf hin, dass davon regulatorische Wirkungen auf bestimmte Signalmoleküle ausgehen“, charakterisiert Molekularbiologe Schäfer die identifizierte Genvariante, die der Wissenschaftlich auffallend oft bei Parodontitis-Patienten nachgewiesen hat.
Quelle: Dr. Wolfgang H. Koch
Zähne putzen ist wichtig für die Gesundheit, aber es hat auch Bedeutung für die koronare Herzkrankheit. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität London, an der ca. 12.000 Frauen und Männer, bei denen keine koronare Herzkrankheit bekannt war, teilnahmen.
Die Studienteilnehmer wurden gefragt, wie oft sie sich die Zähne putzen: Zweimal am Tag? Einmal am Tag? Oder noch weniger häufig? Allgemein war die selbstberichtete Zahnhygiene gut. Die meisten (71 %) putzten sich zweimal pro Tag die Zähne und 62 % besuchten mind. zweimal im Jahr den Zahnarzt.
Nach acht Jahren zeigte sich, wenn alle Risikofaktoren für koronare Herzkrankheit heraus gerechnet waren, waren die Teilnehmer, die sich selten die Zähne putzen einem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Ereignissen ausgesetzt. Es traten in der Beobachtungszeit 555 Herz-Kreislauf-Ereignisse auf, davon waren 170 tödlich. Von den Studienteilnehmern die sich zweimal täglich die Zähne putzen, erlitten 3,6 % ein Herz-Kreislauf-Ereignis. Bei den Probanden, die sich nur einmal am Tag die Zähne putzten, waren es 6,6 % und bei denjenigen, die weniger als einmal am Tag die Zähne putzen, traten 10,9 % dieser Ereignisse auf. Bei den Teilnehmern mit schlechter Zahnhygiene war das Risiko für Herz-Kreislauf-Ereignisse um 70 % erhöht.
Damit ist bestätigt, dass schlecht gepflegte Zähne zu einem chronischen Entzündungsprozess führen, die die koronare Herzkrankheit begünstigt.
Quelle: Dr. Wolfgang H. Koch
Grundsätzlich hat die Ernährung einen Einfluss auf den Zustand des Zahnfleisches. Dabei ist auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung hinzuweisen, wobei auf eine jahreszeitlich angepasste Kost mit viel Obst und Gemüse sowie einem geringen Fleisch- und Fettanteil geachtet werden sollte.
Fehl- und Mangelernährungen hingegen können eine bestehende Parodontose weiter verschlechtern. Einen positiven Einfluss auf die Zahnfleischgesundheit zeigen u. a. Vitamin D und Calcium, die beide eine wichtige Funktion im Rahmen des Knochenstoffwechsels einnehmen. Auch dem Vitamin C scheint eine wichtige Rolle zuzukommen. Seine wichtige Bedeutung für die Bindegewebsbildung sowie die Regeneration des Zahnhalteapparates sowie sein positiver Einfluss auf das Immunsystem und die Blutgerinnung gelten als unumstritten. Des Weiteren scheint Vitamin C die zerstörende Wirkung der Parodontosebakterien zu hemmen.
Fazit: Generell zeigt sich eine vielfältige Einflussnahme der Ernährung auf den Zustand des Zahnfleisches.
Quelle: Dr. Wolfgang H. Koch
Derzeit befinden sich in Deutschland etwa 92.000 Menschen in einer Nierenersatztherapie, 65.000 in einer regelmäßigen Dialysebehandlung und etwa 25.000 im Zustand nach Nierentransplantation.
Ab dem 60. Lebensjahr steigt das Risiko für eine Nierenerkrankung an. In der Mundhöhle können sich Nierenerkrankungen vielseitig zeigen: Durch Mundtrockenheit, Mundgeruch, vermehrte Zahnsteinbildung, div. Veränderungen der Mundschleimhaut oder durch, eine erhöhte Kariesanfälligkeit.
Quelle: Dr. Wolfgang H. Koch
Diese Überlegung erscheint besonders dann schlüssig, wenn man sich vor Augen führt, dass Parodontose-Erkrankungen, die weit verbreitesten chronischen Entzündungen des Menschen sind. Nach dem aktuellen Stand der Forschung gilt es als gesichert, dass eine lange bestehende Parodontose das Risiko für einen Zungenkrebs oder einem Mundbodenkrebs um das ca. 4-fache erhöhen.
Den zahnärztlichen Kollegen empfiehlt Dr. Wolfgang H. Koch von der deutschen Parodontose Hilfe e.V. das Bewusstsein für die Zusammenhänge zwischen Parodontose und der Entstehung von Mundkrebs zu schärfen.
Quelle: Dr. Wolfgang H. Koch