Author Archives: Dr. med. dent. Wolfgang H. Koch
Ganzheitliche ZahnMedizin, Cranio- faziale- Orthopädie, Umwelt-ZahnMedizin und Parodontologie, Dr. Koch & Partner, Herne www.praxis-dr-koch.de, Jameda Profil
Author Archives: Dr. med. dent. Wolfgang H. Koch
Ganzheitliche ZahnMedizin, Cranio- faziale- Orthopädie, Umwelt-ZahnMedizin und Parodontologie, Dr. Koch & Partner, Herne www.praxis-dr-koch.de, Jameda Profil
Eine Studie der Universität Würzburg zeigt: Mit einer erfolgreichen Parodontitis-Therapie verbessern sich auch wichtige Herz-Kreislauf-Funktionen.
Dr. Yvonne Jockel-Schneider und Kollegen untersuchten die Auswirkungen einer nicht-chirurgischen anti-infektiösen Parodontitis-Therapie auf klinische Marker der Gefäß-Gesundheit: Gefäßsteifigkeit und zentraler Blutdruck.
56 Patienten mit schwerer unbehandelter Parodontitis erhielten zu Studienbeginn eine standardisierte Basisuntersuchung. Diese umfasste parodontale Parameter wie Blutung auf Sondierung, Tiefe der parodontalen Tasche, etc. Die Patienten erhielten eine gründliche Zahnfleischsäuberung, die durch die Einnahme von Antibiotika oder Placebo dreimal täglich über sieben Tage ergänzt wurde. Die mechanische Reinigung wurde im Abstand von drei Monaten wiederholt.
Anhand des erfassten, parodontalen Therapie-Erfolgs (Reduktion der Blutung auf Sondierung im Vergleich zum Ausgangswert) wurden die Patienten drei unterschiedlichen Gruppen zugeordnet: In der Gruppe „Erfolgreiche Parodontitis-Therapie“ verbesserte sich die Gefäßsteifigkeit signifikant. Die Gefäße wurden elastischer.
In den Gruppen mit unvollständiger bzw. gescheiterter Parodontitis-Therapie hingegen verschlechterten sich die Herz-Kreislauf-Werte.
Quelle: Jockel-Schneider Y et al. Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen erfolgreicher Anti-infektiöser Parodontaltherapie und Parametern der Kariovaskulären Gesundheit bei Patienten mit schwerer Parodontitis. 48. Jahrestagung der AfG, Mainz,7.-8. Januar 2016
Eine Parodontitis kann sich bei Patienten, die an einer chronischen Nierenerkrankung (CKD) leiden, negativ auf die Erkrankung und letztlich auch auf die Sterberate auswirken. Das hat eine Studie ergeben, die im Journal of Clinical Periodontology erschienen ist.
Ziel dieser Studie, die an der Universität of Birmingham durchgeführt wurde, war es, zu untersuchen, inwieweit ein Zusammenhang zwischen einer Parodontitis und der Sterblichkeit von Patienten besteht, die an einer chronischen Nierenerkrankung (CKD) der Stufe 3 bis 5 leiden.
Die Survival-Analyse war mit Patienten, die am dritten National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES III) in den USA teilnahmen, durchgeführt worden. Das Untersucherteam verknüpfte die Beobachtungen mit den Sterblichkeitsdaten – und zwar mittels der Cox Proportional-Hazards-Regression, einer nach David Cox benannten Regressionsanalyse zur Modellierung von Überlebenszeiten. Wie alle ereigniszeitanalytischen Methoden ist sie ein Verfahren zur Schätzung des Einflusses unabhängiger Variablen auf die Dauer bis zum Eintreten von Ereignissen („Überlebenszeit“). So wurde der Zusammenhang zwischen einer Parodontitis und der möglicherweise erhöhten Mortalität bei CKD-Probanden ermittelt.
Von den 13.784 Teilnehmern, die an der NHANES III Untersuchung teilgenommen hatten, litten 861 (6 Prozent) an einer Nierenerkrankung.
Das mediane Follow-up für diese Kohorte betrug 14,3 Jahre. Bereinigt um weitere Einflussfaktoren wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen zeigte sich eine Erhöhung der Zehn-Jahres-Gesamtmortalitätsrate für Personen mit CKD von 32 Prozent auf 41 Prozent, wenn eine Parodontitis vergesellschaftet war.
Es konnte eine enger Zusammenhang zwischen einer Parodontitis und einer erhöhten Sterblichkeit bei Patienten mit CKD beobachtet werden. Ursächlich liefern chronische systemische Entzündungen, zu der auch die Parodontitis gehört, einen verstärkenden Beitrag hinsichtlich der Mortalitätsrate für Nieren-Patienten. Studienleiter Prof. Chapple erklärte das Problem der Dunkelziffer: „Viele Patienten, die eine generalisierte Parodontitis haben, wissen dies oft gar nicht, weil sie gerade in den Anfangsstadien keine Symptome zeigen. Vielleicht beobachten sie ein paar Blutstropfen nach dem Zähneputzen. Aber dass es sich um eine schwerwiegende Erkrankung mit unter Umständen gravierenden Auswirkungen auf den gesamten Organismus handelt, ist ihnen oft nicht bekannt.“
Quelle: Association between Periodontitis and mortality in stages 3-5 Chronic Kidney Disease: NHANES III and linked mortality study, Praveen Sharma et al., Journal of Clinical Periodontology, doi:10.1111/jcpe.12502, published online 31 December 2015, abstract.
Patienten mit Parodontitis tragen ein höheres Risiko für Tumorerkrankungen im Mundraum. Den Zusammenhang zwischen parodontalen Bakterien und dem Wachstum von Krebszellen haben Forscher aus Ohio untersucht. Dabei stellten sie fest, dass die Nebenprodukte der Bakterien Porphyromonas gingivalis und Fusobakterium nucleatum die Tumorbildung anstiften.
Die Forscher beschäftigten sich dabei mit dem Kaposi Sarkom, einer Krebserkrankung, die häufig bei AIDS-Patienten im Mundraum auftritt und wahrscheinlich durch Humane Herpesviren (HHV-8) verursacht wird. Bei den meisten Menschen tritt solch eine Erkrankung nicht auf. Deshalb untersuchten sie, welche Parodontitis-Bakterien bei Menschen mit stark ausgeprägten Krankheitssymptomen im Mundraum vorkommen, und diese Art von Karzinom auslösen. Aus Speichelproben dieser Patienten entnahmen sie Nebenprodukte (kurzkettige Fettsäuren) von Porphyromonas gingivalis und Fusobakterium nucleatum. Diese Fettsäuren gaben sie zu Zellen mit ruhenden Kaposi-Herpesviren. Es zeigte sich, dass die Viren sich umgehend vermehrten. Außerdem wurden verschiedene Mechanismen angeregt, durch die das Immunsystem gleichzeitig das Viruswachstum nicht mehr verhindert.
Diese Erkenntnisse lassen Rückschlüsse auf die mikrobiellen Bedingungen im Mundraum zu, die zur Bildung von Tumoren führen. Mit Hilfe von sog. DNS-Tests können Zahnärzte feststellen, ob sich diese Bakterien in gehäufter Form in der Mundhöhle befinden.
Quelle: ZWP online
Bei starker Gingivitis wird den Patienten meist ein Antibiotikum zur Entzündungsbehandlung verschrieben. Bald könnte es eine Alternative dazu geben. Ein Bericht der American Chemical Society im Journal of Agricultural an Food Chemistry könnte neue Therapieansätze ermöglichen und den Einsatz von Antibiotika verringern.
Untersucht wurde die Wirkweise der Polyphenole aus Blaubeeren. Von ihnen ist bekannt, dass sie gegen Pathogene aus Nahrungsmitteln wirken. Die Forscher wollten herausfinden, ob sie auch gegen Fusobakterium nucleatum wirken. Sie isolierten die Polyphenole aus der wilden Blaubeere Vaccinium angustifolium Ait. Es zeigte sich, dass sie erfolgreich das Wachstum von F. nucleatum einschränken und die Bildung von Biofilmen verhindern. Sie blockierten sogar eine molekulare Bahn, die bei Entzündungsreaktionen wichtig ist.
Nun möchten die Forscher ein Gerät entwickeln, welches nach gründlicher Reinigung den Wirkstoff langsam im Mund freisetzt, um eine Therapie und Schutz vor weiteren Entzündungsreaktionen zu bieten.
Quelle: ZWP online
TOKIO – Eine Parodontitis kann das Risiko, an Influenza zu erkranken, erhöhen. Das haben Forscher der japanischen Nihon University durch Experimente mit dem Influenzavirus A Typ H3N2 herausgefunden. So schwächen die Bakterien im Mund, die für Zahnfleischentzün-dungen verantwortlich sind, die Wirkung von anti -viralen Grippemedikamenten und begünstigen damit sogar die Vermehrung der Influenzaviren.
Von der Oberfläche menschlicher Zellen gelangen die Viren durch Einstülpung der Zellmembran ins Innere. Dafür benötigen sie spezielle Eiweiße, die sich auf der Oberfläche ihrer Hülle befinden. Zu diesem Zeitpunkt ist keine voranschreitende Infektion zu befürchten. Erst mithilfe des Enzyms Neuraminidase befreien sich die Viren aus den Zellen, in denen sie sich zuvor vermehrt haben, um weitere Zellen zu infizieren. Dieses Enzym kommt auch in menschlichen Zellmembranen vor. Den gleichen Effekt wie das Enzym, so hat das Forscherteam herausgefunden hat eine Kulturlösung mit dem Bakterium Porphyromonas gingivalis, das Zahnfleischentzündungen verursacht. Treffen menschliche Zelle, Influenza-virus und diese Lösung zusammen, sorgt das Bakterium für die Ansteckung von weiteren Zellen und treibt so die Infektion voran. Da bakterielle Zahnbeläge Auslöser für Zahnfleischentzündungen sind und die Verringerung dieser Bakterien folglich Parodontitis vorbeugt, ist eine sorgsame Mundhygiene somit auch ein wirksamer Schutz vor Grippe. Deshalb ist es besonders für Menschen mit schwächerem Immunsystem umso wichtiger, auf ihre Zahnpflege zu achten
Quelle: ZWP online
Das Ziel der Behandlung muss das bakterienfreie, gesunde Zahnfleisch sein. Dazu gibt es eine Doppelstrategie:
1. Sanfte Reinigung der Zahnfleischtaschen
Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass die entzündlichen Zahnfleischbereiche nach einer gründlichen Behandlung wieder vollständig ausheilen. Deshalb ist heute in den meisten Fällen eine sanfte Parodontitis-Behandlung – ohne Chirurgie – möglich. Die früher üblichen Operationen sind nicht mehr erforderlich. Mit feinen Instrumenten werden die Zahnfleischtaschen gereinigt. Dazu wird das Zahnfleisch betäubt. Die Behandlung ist somit schmerzfrei.
2. Entfernung der Parodontitisbakterien
Parodontitis wird durch verschiedene, unterschiedlich aggressive Keime ausgelöst. (Heute sind über 400 verschiedene Bakterienfamilien bekannt.). Um die Parodontitis-Infektion wirksam behandeln zu können, müssen wir die vorhandenen Bakterien identifizieren. Der gentechnische Keimtest informiert uns zuverlässig darüber, welche Bakterien in welcher Menge vorhanden und wie aggressiv diese sind. Auf Grundlage dieses Keimtests entscheidet dann der Labormediziner, in Kooperation mit uns als behandelnden Zahnärzten, welche Heilmittel individuell wirksam sind. So können wirkungslose Therapien heute vorab ausgeschlossen werden, und Ihnen werden Nebenwirkungen und nicht indizierte Therapien erspart.
Ist die Bakterien-Anzahl und deren Aggressivität gering, reichen medizinische oder pflanzliche Spüllösungen aus. Sind jedoch besonders aggressive Bakterien die Auslöser der Parodontitis, kann es manchmal zwingend erforderlich sein, mit Antibiotika zu behandeln. Diese können in Tablettenform eingenommen oder auch lokal eingesetzt werden. Eine alleinige, naturheilkundliche Behandlung reicht in diesem Fall nicht aus.
Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass in manchen Fällen auf Antibiotika verzichtet werden kann. Hier kommt die sog. Aromatherapie zum Einsatz. Bei der Aromatherapie wird die Wirksamkeit verschiedener ätherischer Öle auf die nachgewiesenen Keime getestet. Ein Apotheker stellt dann eine auf das Keimspektrum abgestimmte, individuelle Mundspülung her. Ätherische Öle, die speziell auf die vorhandenen Bakterien abgestimmt sind, können sehr erfolgreich die Parodontitisbakterien bekämpfen. Häufig kann man dadurch auf Antibiotika verzichten.
Die Heilmittel- und medikamentöse Therapie kann. direkt im Mund – zusätzlich unterstützt werden.
a) Plasma-Therapie
Erst einmal ist eine schonende Behandlung mit hochwirksamem, kaltem Plasma (medizinischer Sauerstoff) möglich. Dabei werden auf biologische Weise die Parodontitis-Keime in wenigen Minuten schmerzfrei reduziert.
b) Laser-Behandlung
Mit dem Laserlicht wird eine keimabtötende Wirkung erzielt. Auch kleinste Bakterienreste werden entfernt. Somit wird ein erneuter Bakterienschub verhindert oder zumindest verzögert.
Für den Ausbruch der Erkrankung ist eine gestörte Immunabwehr verantwortlich.
Was kann die Abwehr stören?
Bei ca. 30 % der Bevölkerung besteht eine genetische Veranlagung zu Entzündungen und Parodontitis. Neben dieser allgemein erhöhten Entzündungsbereitschaft begünstigen aber auch verschiedene andere Faktoren die Entstehung von Parodontitis. Dazu gehören:
Dr. Wolfgang H. Koch in der Sendung daheim + unterwegs vom WDR zum Thema „Volkskrankheit Karies und Parodontose“.
Darin wird diskutiert, wie die Bakterien, die Parodontose verursachen sich auf den ganzen Organismus auswirken können. Mittlerweile stehen diese Bakterien in Verdacht Krankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Rheuma, Diabetes, Nierenerkrankungen und sogar Demenz zu verursachen.
Auch die Verletzungsanfälligkeit und der Leistungsabfall von Sportlern kann durch Zahnerkrankungen ausgelöst werden.
Regelmäßiges Zähneputzen und der Gang zum Zahnarzt können Leben retten.
Die Parodontitis (Parodontose) gehört zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt. Mehr als 60 % der Erwachsenen sind von dieser Krankheit betroffen.
Was die meisten nicht wissen: Parodontalerkrankungen sind Infektionskrankheiten, die von speziellen Bakterien ausgelöst werden. Ihre Behandlung erfordert daher in manchen Fällen den Einsatz von Antibiotika. Was es dabei zu beachten gibt, erfahren Sie hier!
Antibiotika werden immer dann eingesetzt, wenn gezielt Bakterien abgetötet werden müssen. Auch bei Parodontalerkrankungen ist die Bekämpfung der vorhandenen Bakterien und die Beseitigung bestehender Entzündungen das wichtigste Behandlungsziel. Kein Antibiotikum ist gegen alle Bakterien gleich wirksam! Ihr Zahnarzt muss daher zunächst mit einem Test ermitteln, welche Parodontitis-Bakterien in Ihrem speziellen Fall für die Erkrankung verantwortlich sind.
Antibiotika sind wahre Wunderwaffen gegen Bakterien. Der Clou: Antibiotika attackieren Bakterien ganz gezielt und dies bereits in Konzentrationen, die für den Körper weitgehend ungefährlich sind. Dennoch haben viele Menschen Vorbehalte gegen diese wirkungsvollen Arzneimittel und fürchten mögliche Begleiterscheinungen.
Vorbehalte sind nicht unbegründet, denn wenn Antibiotika ohne Maß und Ziel eingesetzt werden, können sie ihre Wirkung verfehlen. Auch müssen mögliche Wechsel- und Nebenwirkungen in jedem Fall beachtet werden. Werden Antibiotika gezielt eingesetzt – nämlich nur da, wo sie wirklich erforderlich sind – erweisen sie sich als wertvolle Unterstützung des körpereigenen Immunsystems. Auf Grundlage des Bakterientests wissen wir exakt, welches Antibiotikum in Ihrer Situation den größten Behandlungserfolg verspricht und handeln damit nach der goldenen Regel der Antibiotika-Verordnung: “So wenig, aber so gezielt wie möglich!“
Bei allen positiven Wirkungen sind Antibiotika leider nicht immer frei von Begleiterscheinungen. Das Problem der Medikamente: nicht alle Bakterien im menschlichen Körper sind Krankheitserreger. Manche erfüllen auch wichtige Aufgaben z.B. bei der Verdauung. Da Antibiotika nicht zwischen „guten“ und „schlechten“ Bakterien unterscheiden, werden neben Krankheitskeimen manchmal auch Darmbakterien angegriffen. Störungen der Darmflora gehören daher zu typischen Nebenwirkungen, die mit biomedizinischen Heilmitteln gelöscht werden können.
Bei manchen Personen kann es bei der Einnahme von Antibiotika zu einer Arzneimittelunverträglichkeit kommen. Die Unverträglichkeit kann sich gegen den Wirkstoff, aber auch gegen andere Inhaltsstoffe des Medikaments, wie z.B. Laktose oder Gluten richten. Dies macht sich zumeist in Form von Hautreaktionen bemerkbar.
Verzichten Sie auf Alkohol. Weil der Abbau von Antibiotika ebenfalls über die Leber erfolgt, ist diese bei Alkoholkonsum überfordert und der Alkoholabbau gehemmt. Die Folge: Alkohol wirkt schneller und länger. Vor allem während der Einnahme von Metronidazol kann Alkohol starke Übelkeit hervorrufen.
Milch, Joghurt, Quark und Käse können die Wirkung einiger Antibiotika beeinträchtigen. Deshalb sollten Sie während der Antibiotika-Behandlung auf diese Lebensmittel verzichten oder darauf achten, dass mind. zwei Stunden zwischen Tabletteneinnahme und Verzehr liegen.
Das Antibiotikum und seine Dosierung sind auf die vorliegende Infektion abgestimmt. Damit das Medikament richtig wirken kann, muss die Einnahme exakt nach Anweisung erfolgen.
Das Antibiotikum muss über den gesamten verordneten Zeitraum eingenommen werden. Wird die Einnahme zu früh abgebrochen, können einige Bakterien überleben und sich wieder vermehren. Die Folge: es kann zu Resistenzen kommen, und das Antibiotikum verliert seine Wirksamkeit. Bei Auftreten von Nebenwirkungen kontaktieren Sie bitte Ihren Zahnarzt.
Antibiotika können nur in der verordneten Dosierung richtig wirken. Für einen konstanten Wirkstoffspiegel beachten Sie bitte unsere Hinweise.
Je nach Art des Antibiotikums sollte das Medikament nüchtern zum Essen oder unabhängig von den Mahlzeiten mit reichlich Wasser eingenommen werden. Eine Einnahme mit Kaffee, Tee, Milch oder gar Alkohol kann zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.
Etwa vier Millionen Menschen in Deutschland leiden unter entzündlichen rheumatischen Erkrankungen zu denen mehr als 100 Krankheitsbilder gehören und die in drei große Gruppen unterschieden werden: in die entzündlichen Gelenkerkrankungen, in die entzündlichen Erkrankungen der Wirbelsäule und einzelner Gelenke sowie in die Gruppe der entzündlich-rheumatischen Erkrankungen der Gefäße. Am häufigsten treten die entzündlich aktivierte Arthrose und die rheumatoide Arthritis (RA) auf. Allein an der rheumatoiden Arthritis leiden deutschlandweit etwa 800.000 Menschen. Zwei Drittel der Betroffenen sind Frauen. Die rheumatoide Arthritis kann in jedem Lebensalter auftreten.
Mittlerweile gilt es als wissenschaftlich erwiesen, dass Wechselwirkungen zwischen Parodontitis und rheumatischen Erkrankungen bestehen. Bereits eine mittelschwere Parodontitis kann bei Nichtrauchern das Risiko für die Entstehung einer rheumatoiden Arthritis um den Faktor 2,6 erhöhen. Bei den Patienten, die nie geraucht hatten und an einer RA erkrankt waren, beträgt der Risikoquotient 8,8. Forscher haben herausgefunden, dass es zwischen Parodontitis und rheumatoider Arthritis starke Gemeinsamkeiten gibt und gehen von einem ähnlichen biochemischen Entzündungsreaktionsmuster bei dem Patienten aus. Neuere Studien haben diesen Zusammenhang bestätigt: Sie identifizierten Matrixmetalloproteinase-8 (MMP-8) als wesentlichen pathologischen Faktor bei rheumatoider Arthritis und bei Parodontitis. Patienten mit rheumatoider Arthritis wiesen in der Gelenkflüssigkeit einen um den Faktor 1.000 erhöhten MMP-8-Spiegel auf. Auch bei Parodontitis ist der MMP-8-Wert in den Zahnfleischtaschen erhöht. Dadurch begünstigen sich beide Krankheiten, so die Forscher.
Eine Behandlung der Parodontitis reduziert die Symptomatik der rheumatoiden Arthritis signifikant. Aus diesem Grund empfehlen Allgemeinmediziner, dass beide Krankheiten gemeinsam mit einem Zahnarzt therapiert werden sollten.
Quelle: Deutscher Ärzteverlag 05/2013
Parodontitisbehandlungen sind heute ohne chirurgischen Eingriff möglich und schmerzfrei. Die früher übliche, offene Parodontoseoperation (das Zahnfleisch wurde abgeklappt, teilweise abgeschnitten) kann in der modernen Zahnmedizin meist durch eine geschlossene, sanfte Parodontosebehandlung ersetzt werden. Die Zahnfleischtaschen werden dabei sanft und nahezu schmerzfrei, aber dennoch gründlich, mit feinen Instrumenten gereinigt.
Eine Betäubung des Zahnfleisches garantiert die Schmerzausschaltung. Besonders ängstlichen Patienten kann die Dämmerschlafsedierung zusätzliche Sicherheit geben und Stress ersparen. Eventuell leicht empfindlicheres Zahnfleisch nach der Behandlung verliert seine erhöhte Sensivität innerhalb von zwei bis drei Tagen. Schmerzen, die die Einnahme von Schmerzmittel notwendig machen, kommen nach einer geschlossenen Parodontitisbehandlung in der Regel nicht vor.
Die Professoren Akagawa und Yoneyama (Japan) zeigten in ihrer Studie, dass richtige Vorsorge lebensentscheidend sein kann. Die durch ihre Arbeit weltweit bekannten japanischen Experten für Alterszahnheilkunde bewiesen eindrucksvoll wie im Verlauf ihrer Bemühungen die Zahngesundheit japanischer Senioren in Altersheimen zu verbessern, jeder 10. Todesfall durch Lungenentzündung in Pflegeheimen, allein durch konsequent durchgeführte Zahn- und Mundpflege verhindert werden konnte. Die Häufigkeit fieberhafter Entzündungen unter Heimbewohnern ging ebenfalls deutlich zurück. Die gleichzeitige Verringerung von Zahnfleischentzündungen und Mundgeruch waren dabei nur noch Nebeneffekte, die aber ebenfalls signifikant zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen beitrugen.
Diese Erkenntnisse beziehen sich natürlich nicht nur auf Heimbewohner bez. Pflegefälle sondern auch auf den Normalbürger. Regelmäßige Prophylaxe verhindert insbesondere Infektionen im Rachen und Bronchialbereich. In der Regel sollte man sich zweimal jährlich einer professionellen Zahnreinigung unterziehen.