Schnelltest zur Parodontitis-Früherkennung
Krankmacher MMP-8-Enzyme
Zahnfleischbluten und damit die Parodontitis (Parodontose), ist ein Zeichen für eine allg. Entzündungsbereitschaft des Körpers. Patienten mit einer Parodontose haben eine erhöhte Entzündungsneigung. Sie neigen zu Gelenkentzündungen und Gefäßerkrankungen. Das Risiko für Früh- und Fehlgeburten ist erhöht, und selbst die durch Entzündung geprägte Alzheimer-Erkrankung tritt gehäufter auf.
Im Rahmen der Parodontitis wird – durch die sog. MMP-8-Enzyme – das Bindegewebe des Zahnfleisches abgebaut. Die Aktivierung der MMP-8 am Zahn kann gleichzeitig die Aktivierung dieser Enzyme in den Organen nach sich ziehen, was lebensbedrohlich werden kann.
Ein in interdisziplinärer Zusammenarbeit entwickeltes Testverfahren zur Analyse des aktiven MMP-8-Enzyms im Mundraum ermöglicht erstmalig eine rechtzeitige Parodontitis-Diagnostik und verringert so das Risiko möglicher Folgeschäden.
Die Forscher um Prof. Timo Sorsa, Universität Helsinki, Finnland, entwickelten bereits in den 90-iger Jahren einen Antikörper zur Bestimmung der MMP-8-Werte. Mit der Entwicklung eines Testverfahrens für die Praxis kann dieser Test nun flächendeckend eingesetzt werden. Auch die Peri-Implantitis (Entzündung des Implantatbetts) beeinträchtigt die Allgemeingesundheit.
In nur wenigen Minuten misst dieser Parodontitis-Früherkennungstest direkt im Patientenspeichel, ob die MMP-8-Enzyme im Mundraum bereits aktiv sind, und sich dadurch das Risiko einer Parodontitis erhöht, und das bevor klinische Zeichen sichtbar sind. Meist ist in diesem Stadium der parodontale Gewebsabbau noch umkehrbar.
Quelle: Wolfgang H. Koch Dr. med. dent. Präsident Deutsche Parodontose-Hilfe e.V.