Parodontitis und Psoriasis – gibt es einen Zusammenhang?
Entzündungen am Zahnapparat haben erhebliche Konsequenzen für eine systemische Aktivierung des Immunsystems. Ein Zusammenhang zwischen Parodontitis und Psoriasis ist deshalb wahrscheinlich.
Zusammenhang zwischen Parodontitis mit anderen entzündlichen Erkrankungen
Der Zusammenhang von Parodontitis mit anderen entzündlichen Erkrankungen oder Autoimmunerkrankungen wird inzwischen in vielen Studien hergestellt. Zusammenhänge werden u.a. auch bei Atherosklerose und rheumatoider Arthritis gesehen.
Auch die Autoimmunkrankheit Psoriasis (Schuppenflechte), bei der sich vermutlich eine überschießende Immunantwort gegen die eigenen Hautzellen richtet, könnte mit Parodontitis zusammenhängen. Wobei die Richtung der Beeinflussung unklar ist: Haben Psoriatiker ein höheres Parodontitisrisiko? Oder kann Parodontitis gar die Psoriasis befördern?
So zeigte eine groß angelegte Studie mit über 230.000 Patientendaten (davor über 115.000 Menschen mit chronischer Parodontitis) ein 50 % höheres Risiko für Patienten mit einer chronischen Parodontitis, eine Psoriasis zu entwickeln. Patienten, die sich einer Parodontose-Behandlung unterzogen hatten, wiesen ein deutlich niedrigeres Risiko auf, eine Psoriasis zu entwickeln.
Eine aktuelle Studie der US-amerikanischen Mayo Clinic College of Medicine bestätigte den Zusammenhang.
Hinweis:
Erfahrungen mit anderen Autoimmunerkrankungen (z.B. rheumatoide Arthritis) zeigen, dass die adäquate Behandlung der Parodontitis auch die korrespondierende Erkrankung positiv beeinflussen kann. Die Folgerung ist erlaubt, dass man mit einer Parodontaltherapie die Manifestation der Psoriasis verbessern kann.
Quelle: Zahnmmedizin Report 03/2017b