Parodontitis beschleunigt Tumorwachstum im Mund

Früherkennungstests können helfen, Bakterien zu entlarven, bevor sie Krebs verursachen.

Patienten mit Parodontitis tragen ein höheres Risiko für Tumorerkrankungen im Mundraum. Den Zusammenhang zwischen parodontalen Bakterien und dem Wachstum von Krebszellen haben Forscher aus Ohio untersucht. Dabei stellten sie fest, dass die Nebenprodukte der Bakterien Porphyromonas gingivalis und Fusobakterium nucleatum die Tumorbildung anstiften.

Die Forscher beschäftigten sich dabei mit dem Kaposi Sarkom, einer Krebserkrankung, die häufig bei AIDS-Patienten im Mundraum auftritt und wahrscheinlich durch Humane Herpesviren (HHV-8) verursacht wird. Bei den meisten Menschen tritt solch eine Erkrankung nicht auf. Deshalb untersuchten sie, welche Parodontitis-Bakterien bei Menschen mit stark ausgeprägten Krankheitssymptomen im Mundraum vorkommen, und diese Art von Karzinom auslösen. Aus Speichelproben dieser Patienten entnahmen sie Nebenprodukte (kurzkettige Fettsäuren) von Porphyromonas gingivalis und Fusobakterium nucleatum. Diese Fettsäuren gaben sie zu Zellen mit ruhenden Kaposi-Herpesviren. Es zeigte sich, dass die Viren sich umgehend vermehrten. Außerdem wurden verschiedene Mechanismen angeregt, durch die das Immunsystem gleichzeitig das Viruswachstum nicht mehr verhindert.

Diese Erkenntnisse lassen Rückschlüsse auf die mikrobiellen Bedingungen im Mundraum zu, die zur Bildung von Tumoren führen. Mit Hilfe von sog. DNS-Tests können Zahnärzte feststellen, ob sich diese Bakterien in gehäufter Form in der Mundhöhle befinden.

Quelle: ZWP online

Dr. med. dent. Wolfgang H. Koch
 

Ganzheitliche ZahnMedizin, Cranio- faziale- Orthopädie, Umwelt-ZahnMedizin und Parodontologie, Dr. Koch & Partner, Herne www.praxis-dr-koch.de, Jameda Profil